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78
Erste Periode des Mittelalters.
die Peterskirche. Im Ornate eines römischen Patricius kniete er
nach beendigter Messe am Altare und betete; da trat Leo plötzlich hinzu, setzte ihm die Kaiserkrone auf und salbte ihn feierlich zum Kaiser. Das versammelte Volk aber rief dreimal jubelnd aus: „Heil Karl Augustus, dem von Gott gekrönten, dem großen und Frieden bringenden Kaiser der Römer." So war das abendländischrömische Kaisertum in der Person Karls des Großen erneuert. Die germanischen Völkerschaften waren, zu nationaler Einheit verbunden, in das Erbe der Römer eingetreten. In des Kaisers Händen war eine Macht vereinigt, groß genug zur Wahrung von Recht und Frieden, zur Förderung der Wohlfahrt unter den Völkern des Abendlandes. Die Kirche fand unter der Kaisermacht Schutz und Schirm, um durch Ausbreitung und Befestigung der christlichen Religion den Boden zu bereiten, auf dem eine neue Kultur erblühen konnte. Nach der Anschauung der Zeit war das Ideal des christlichen Gottesstaates verwirklicht, indem der Kaiser das weltliche, der Papst das geistliche Schwert führte und beide in innigem Bunde von Gott mit der höchsten Macht ausgestattet waren.
Karls Ruhm verbreitete sich in die entferntesten Länder. Fremde Könige suchten seine Freundschaft und machten ihm Geschenke. Der Kalif von Bagdad, Harun al Raschid (§. 12), schickte eine Gesandtschaft mit vielen und kostbaren Geschenken an ihn ab, unter denen eine kunstreiche messingene Wasseruhr und ein Schachbrett die meiste Bewunderung erregten. Karl erwiderte dieselben, schickte dem mächtigen Herrscher im Orient spanische Maultiere, deutsche Pferde, friesische Gewänder, große Jagdhunde und bewog den Kalifen, daß er die Christen auf ihren Pilgerfahrten schützte und ihnen das heilige Grab zu Jerusalem überließ.
Karls Staatsverwaltung. Karl suchte dem großen Reiche, das er unter seinem Zepter oereinigte, durch eine geordnete Staats-Verwaltung und weise Gesetzgebung Ruhe und Dauer zu verschaffen. Er selbst stand an der Spitze als unumschränkter Herrscher, jede andere vordem bestehende selbständige Gewalt war unterdrückt, die Herzogswürde abgeschafft worden. Er teilte das Reich in Gaue ein und setzte G augrafen in dieselben, welche in seinem Namen die Gau- oder Landgerichte abzuhalten, den Heerbann auszuheben und im Kriege anzuführen hatten. Die Gaue wurden in Hundertschaften, diese wieder in Zehntschaften abgeteilt und mit Richtern für unbedeutende Angelegenheiten versehen. An den Grenzen wurden größere Gebiete zu einer Mark vereinigt und einem
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Extrahierte Personennamen: Leo Leo Karl_Augustus Karl Augustus Gott Karls Gott Karls Harun_al_Raschid Karl Karl Karls Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Karls Karls_Ruhm Bagdad Jerusalem Karls Zehntschaften
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Aus der deutschen Vorzeit.
er Hilfe zu finden hoffte; allein der Kaiser Tiberius ließ ihm erwidern, man werde ihm sicheren und ehrenvollen Aufenthalt in Italien gewähren, wenn er bleiben wolle; finde er es anderswo erträglicher, so könne er ungestört abziehen, wie er gekommen sei. Marbod siedelte nach Ravenna über, wo er nach 18 ruhmlos verbrachten Jahren starb.
Hermann war inzwischen einem Anschlage auf sein Leben glücklich entgangen. Ein Kattenfürst hatte dem römischen Senate angeboten, den gefährlichen Gegner zu vergiften. Aber diesmal siegte Roms Ehrlichkeit, und man wies das tückische Anerbieten mit herben Worten zurück.
Nach Marbods Abzug versuchte Hermann die getrennten deutschen Völkerstämme mehr zu einigen, um sie gegen äußere Feinde stark zu machen. Zu diesem Zwecke wollte er die Gewalt der Edeln brechen, welche in ihm nur den Unterdrücker ihres Ansehens sahen und ihm vorwarfen, er strebe nach der Königsmacht. Dadurch wurde aber auch unter Hermanns Anhänger Mißtrauengesäet, und indem er fortfuhr, die germanischen Völkerbündnisse fester zu schließen, fiel er durch Verrat der eigenen Verwandten in seinem 37. Jahre.
Die Thaten des edlen Befreiers vom Römerjoche lebten jedoch im Liede der Deutschen fort und gaben dem deutschen Volke Veranlassung zur Errichtung des Hermannsdenkmals auf der Grotenburg bei Detmold, das 1875 vollendet wurde. Trotzdem die Zwistigkeiten unter den Deutschen fortdauerten, blieb Deutschland frei mit Ausnahme eines Teiles im Südwesten, wo die Römer Rhein und Donau überschritten hatten und das Zehntland gründeten, das sie durch Kolonisten bevölkerten und gegen Einfälle der Deutschen durch den Pfahlgraben schützten, einen Grenzwall, der von der Donau (bei der Altmühlmündung) zum Main und um das Taunusland bis zur Lahnmündung sich hinzog. Sie legten in diesem Lande feste Plätze an, hoben den Ackerbau und verbreiteten römische Kultur und römischen Luxus. An der ganzen Grenze gegen Deutschland wurden Kastelle errichtet, aus welchen allmählich Städte aufblühten, im Rheingebiet: Bregenz, Konstanz, Straßburg, Mainz, Bingen, Koblenz, Trier, Bonn, Köln, Xanten; im Gebiet der Donau: Augsburg, Passau, Regensburg, Salzburg, Wien. In diesen Städten faßte um 100 n. Chr. das Christentum Wurzel, und die Kultur verbreitete sich weiter in das Innere Deutschlands.
9tngriffsfricge gegen Rom. Während sich Rom in der Kaiserzeit, wo die Volkskraft unter zunehmender Sittenverderbnis erschlaffte, darauf
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Extrahierte Personennamen: Tiberius Tiberius Marbod Hermann Marbods Hermann Hermanns_Anhänger_Mißtrauengesäet Chr
Extrahierte Ortsnamen: Italien Ravenna Grotenburg Detmold Deutschland Römer_Rhein Donau Donau Main Taunusland Deutschland Rheingebiet Bregenz Konstanz Straßburg Mainz Bingen Koblenz Trier Bonn Xanten Donau Augsburg Passau Regensburg Salzburg Wien Deutschlands Rom Rom
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Extrahierte Ortsnamen: Irland Hagen Hagens_Hof Hagen Hildeburg Europas Europa Nordafrika
§. 9. Das oströmische Reich. Justinian.
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einigte die Hausmeierwürde in allen drei Teilen des Frankenreiches erblich in seiner Hand. Dadurch stieg seine Macht und sein Ansehen so, daß er sich Herzog und Fürst der Franken nannte. Er leitete von Köln aus die gesamte Verwaltung, und den Merowingern blieb nichts als die Königswürde, in der sie sich alljährlich auf den Volksversammlungen (Märzfeldern) zeigten, wo sie auf einem mit vier Ochsen bespannten Wagen erschienen. Pipin folgte sein zwanzigjähriger Sohn Karl Martell. Dieser herrschte wie sein Vater im Namen des fränkischen Schattenkönigs im ganzen Umfange des Reiches, er erhielt die demselben unterworfenen Länder und Völker und befreite ganz Europa von einer Gefahr, welche dem Christentum und der abendländischen Sitte den Untergang zu bereiten drohte: vor der weiteren Ausbreitung des Islams (§. 14).
§. 9. 3)as ojtcömifcfie üeitfi. lujtinian.
Mit bewundernswerter Zähigkeit widerstand das oströmische Reich im 5. Jahrhundert nicht nur den verheerenden Einfällen der Hunnen, Goten und anderer feindlichen Stämme, sondern es erlebte auch zu gleicher Zeit heftige religiöse Parteistreitigkeiten, welche unter den Kaisern Zeno, Anastasius und Justin schon sehr bedenklich geworden waren und unter Justinian beinahe eine große Umgestaltung des Staates herbeigeführt hätten.
Als Anastasius (491 — 518) starb, erkaufte Justin sich den Thron von den Soldaten. Justin (518 — 527) war als armer bulgarischer Hirte unter Anastasius, in die Reihen des kaiserlichen Heeres eingetreten und durch Mut, Pünktlichkeit und Einsicht zum Range eines Obersten der kaiserlichen Leibwache gelangt. Er war ungebildet, konnte weder lesen noch schreiben, verstand aber die Kunst, die einsichtsvollsten Männer aufzufinden und ihren Rat zu benutzen. Darum war seine Regierung dem griechischen Reich von großem Glücke. Vier Monate vor seinem Tode nahm er feinen Neffen Justinian, Sohn eines bulgarischen Bauern, zum Mitregenten an, welcher auch nach Justins Ableben die Kaiserkrone empfing. Justinian (527 — 565) bemühte steh, die Macht und Hoheit des römisches Reiches wiederherzustellen, welche es unter Konstantin dem Großen besessen hatte, und wußte, wie sein Oheim, aus feiner Umgebung die Feldherrn und Staatsmänner heraus zu finden, welche am meisten befähigt waren, das hohe Ziel, das er sich gesteckt, zu erreichen. Er selbst besaß weder hohe Bildung noch persönlichen Mut; was ihm aber
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Extrahierte Personennamen: Pipin Karl_Martell Karl Zeno Anastasius Justin Konstantin
118
Zweite Periode des Mittelalters.
baren Hülle sich verbarg, entsprochen haben. Der Knabe brachte seine Jugendzeit in Rom mit Studien zu, trat in den Orden der Benediktiner ein und zeichnete sich später als Mönch des burgundischen Klosters-Cluny durch Gelehrsamkeit, Sittenstrenge und umfassende Bekanntschaft mit den Angelegenheiten der Kirche aus. Dann wurde er einflußreicher Ratgeber mehrerer Päpste; er kam in vertraulichen Umgang mit Gregor Vi. und begleitete Leo Ix. nach Rom. Hier wurde er Subdiakonus und blieb seitdem die Haupttriebfeder der päpstlichen Regierung. Sein frommer, ernster Sinn erfüllte ihn mit Wehmut und Entrüstung über das in der Kirche herrschende Verderben. Den Hauptgrund desselben fand er in der Abhängigkeit der Kirche von der weltlichen Macht. Darum suchte er die Kirche davon zu befreien und ein Übergewicht derselben, eine Hierarchie, über die weltlichen Obrigkeiten zu begründen. Schon 1059 setzte er unter Papst Nikolaus Ii. auf der Kirchenversammlung zu Rom den Beschluß durch, daß die Päpste, welche bis dahin unter der Einwirkung des Kaisers von der römischen Geistlichkeit, dem Adel und dem Volke gewählt worden waren, künftig von 7 Kardinalbischöfen und 28 Kardinalpriestern ernannt werden sollten und der Kaiser das Bestätigungsrecht jedesmal erst vom Papste zu empfangen habe. Dieses Kardinalkollegium, welches 1586 aus 70 Mitglieder festgesetzt wurde, versprach der Normannenherzog Robert Guiscard zu schützen, der sich von der Sache des Kaisers trennte, den Papst als Lehnsherrn anerkannte und von diesem zum Herzog von Apulien und Kalabrien erhoben wurde.
Hildebrand bestieg 1073 unter dem Namen Gregor Vii. den römischen Stuhl und benutzte die Tradition der Kirche, wie die eigne Kraft dazu, die Hierarchie dauernd zu befestigen und der weltlichen Macht überzuordnen. Seine Ansichten über die Stellung, welche der Papst gegenüber dem Kaiser und der weltlichen Macht einzunehmen habe, drückte er in folgenden Sätzen aus: „Der Papst ist der Stellvertreter Christi aus Erden; als solchem kommt ihm auch die höchste Gewalt auf Erden zu. Ihm sind die Könige zum Gehorsam verpflichtet, mithin alle geistlichen und weltlichen Verhältnisse untergeordnet. Denn wie die Welt durch zwei Lichter erleuchtet wird — durch die Sonne, das größere, und den Mond, das kleinere: so wird auch die Welt nur durch zwei Gewalten gelenkt, die größere apostolische und die kleinere königliche. Und wie der Mond nur sein Sicht von der Sonne erhält, so empfangen auch alle weltlichen Regenten ihre Gewalt nur vom Papste, dem die fetntge unmittelbar
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Extrahierte Personennamen: Gregor_Vi Gregor Leo_Ix Leo Nikolaus Nikolaus Robert_Guiscard Hildebrand Gregor_Vii Gregor Christi
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Rom Apulien Kalabrien
§. 20, 4. Gregor Vii.
119
von Gott gegeben ist." Nach diesen Grundsätzen ordnete Gregor die
römische Hierarchie.
So war die Macht und das Ansehen des römischen Papstes von Jahrhundert zu Jahrhundert gestiegen. Regenten demütigten sich vor ihm, und das hohe Gewicht, welches insbesondere die deutschen Kaiser auf'die päpstliche Krönung und Salbung legten, mußte das Volk in seiner Ansicht bestärken, daß die geistliche Macht über der weltlichen stehe. Schon Papst Nikolaus I. (867—872) hatte eine Sammlung der ältesten Kirchengesetze, die sogenannten Dekretalen des Pseudo-Isidor*) für echt erklärt und durch sie den Beweis führen wollen, daß die Kirche schon seit den ältesten Zeiten eine unbeschränkte Gewalt besessen habe, und daß der römische Bischof nicht bloß das Oberhaupt der ganzen Kirche, sondern auch der Aufseher und Richter aller weltlichen Regenten sei. Um 880 hatte sich der römische Papst eines gefährlichen Nebenbuhlers, des Patriarchen von Konstantinopel, entledigt und allen Einfluß entfernt, welchen bisher die byzantinischen Kaiser noch auf die Kirche des Abendlandes ausgeübt hatten, aber dadurch auch die Trennung der christlichen Kirche in eine abendländische, römische und eine morgenländische, griechische Kirche herbeigeführt, die unter Papst Leo Ix. 1053 zu einer vollständigen und dauernden wurde.
Die Mittel, durch welche die Päpste in streitigen Fällen manchen Fürsten und Herrn zur Nachgiebigkeit zu zwingen gewußt hatten, waren außer ihrem Ansehen, gewisse kirchliche Strafen, insbesondere der Kirchenbann und das Interdikt. Wer mit dem Banne belegt wurde, war von der Kirchengemeinschaft ausgeschlossen und durste die Kirche nicht betreten, an gottesdienstlichen Versammlungen, an der Messe, der Beichte und dem Abendmahl keinen Anteil nehmen. Achtete ein Fürst den Bann nicht, so entband der Papst dessen Unterthanen vom Eide der Treue und gebot ihnen, dem Fürsten nicht mehr zu gehorchen. Das Interdikt war der über eine Stadt, eine Provinz oder ein ganzes Land ausgesprochene Bannfluch; so lange dasselbe währte, hörte aller Gottesdienst auf, die Kirchen wurden geschlossen, die Glocken durften nicht geläutet, die Sakramente nicht gespendet, die Toten nicht mit
*) Isidor, Erzbischof von Sevilla (t 636), sollte eine der ältesten Sammlungen der Kirchengesetze veranstaltet haben. Diese erschienen im 9. Jahrhundert in neuer, gefälschter Gestalt.
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Extrahierte Personennamen: Gregor_Vii Gregor Gott Gregor Gregor Nikolaus_I. Leo_Ix Leo Isidor
184
Dritte Periode des Mittelalters.
Recht der Königsrvahl übten. Es waren die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier, die Kurfürsten von Sachsen, der Pfalz, Brandenburg und Böhmen. Die geistlichen Kurfürsten begleiteten die Kanzlerwürden der drei Reiche Deutschland, Italien und Burgund, die weltlichen die Ämter des Truchseß, Marschalls, Kämmerers und Mundschenks. Die rheinischen Kurfürsten von Köln, Mainz und der Pfalz wählten den Bruder des englischen Königs Heinrichs Iii., den mit den Welfen und Hohenstaufen verwandten Richard von Cornwallis, die übrigen Kurfürsten wählten den weisen Alfons von Kastilien, einen Enkel Philipps von Schwaben. Aber keiner von Leiden konnte allgemeine Anerkennung im Reiche finden. Richard zog einige Male den Rhein hinauf, verschenkte Schätze und Königsrechte an seine Wähler und fand Anhang, bis in Basel seine Mittel erschöpft waren, worauf er verlassen in sein Land zurückkehren konnte. Alfons betrat nie das Reich, dessen König er geworden war. Die Zeit von Wilhelms Tod bis zur Wahl Rudolss von Habsburg (1256—1273) heißt darum Interregnum (Zwischenreich). Es war eine Zeit des Schreckens für das Reich, wo das Recht mit Füßen getreten wurde und die Faust oder das Schwert entschied. Zucht und Ordnung waren gewichen, Fürsten und Städte lagen in beständiger Fehde, die Ritter hausten auf ihren Burgen wie Räuber und Mörder, überfielen die Kaufleute, wenn diese mit ihren Waren zu den Messen und Märkten zogen, trieben Zölle und Brandschatzungen ein und machten Gefangene, wo sie konnten, um Lösegeld zu erpressen. Da in dieser kaiserlosen, schrecklichen Zeit jeder sich selbst Schutz schaffen mußte, so bildete sich das Städtewesen (§. 41) weiter aus: 1254 entstand der rheinische Städtebund, der über 60 Städte den Rhein entlang umfaßte und im 14. Jahrhundert in den schwäbischen Bund (§. 36, 4) überging. In Westfalen suchte das Fehmgericht (§. 41) unter dem Schutze des Erzbischofs von Köln Gesetz und Recht zu wahren; im Norden entfaltete die deutsche Hansa (§. 41) weit über die Grenzen des Reiches hinaus eine bedeutende Macht zu Lande und zu Meere. Aber nur ein thatkräftiger deutscher Kaiser konnte das Reich vor gänzlichem Verfall bewahren.
§• 28. Jxan&reitfi, England", Spanien,
1. Frankreich.
Die Äapetinger, welche von 987—1328 über Frankreich regierten, hatten anfangs wenig Macht und Ansehen, da die Herzöge und Grafen des Reichs ihnen bis auf den königlichen Titel gleichstanden. Zudem gehörten
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Heinrichs_Iii Heinrichs Richard_von_Cornwallis Alfons_von_Kastilien Philipps_von_Schwaben Philipps Richard Alfons Wilhelms Wilhelms Rudolss_von_Habsburg Frankreich
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Sachsen Brandenburg Deutschland Italien Burgund Mainz Rhein Basel Rhein Westfalen Spanien Frankreich
134
Zweite Periode des Mittelalters.
Auf Roberts jüngsten Bruder Roger I. folgte in der Regierung der Insel Sizilien dessen Sohn Roger Ii. (1130—1154). Dieser verband, nachdem Roberts Haus erloschen war, dessen Land mit Sizilien, und der Papst Anaklet H. erhob die vereinigten Gebiete zum Königreich Neapel und Sizilien. Roger Ii. gab dem Lande eine gute Verfassung und sorgte für Verbesserung der Rechtspflege und Förderung der Kultur. Durch die Vermählung der Erbtochter Rogers Ii., Konstantia, mit Kaiser Heinrich Vi. kam das Königreich 1194 unter die Regierung der Hohenstaufen.
§. 22. m r' wim jtneifßii Zeitraum.
Die Kulturbestrebungen Karls des Großen und der Kirche waren von erfreulichem Erfolg begleitet. Überall, wo das Christentum Eingang gefunden hatte, blühten Kloster- und Domschulen auf und wurden Pflegestätten für Kunst und Wissenschaft. Viele Klosterschulen erwarben sich großen Ruf, so Fulda unter Rhabanus Maurus, St. Gallen, Reichenau, Weißenburg, Hersfeld und Neu-Korvey. Namhafte Domschulen entstanden in Magdeburg, Hildesheim, Paderborn, Würzburg, Bamberg, Köln, Trier, Augsburg. Wie rasch und tief das Christentum in Deutschland Wurzel schlug, zeigen die Denkmäler der im 9. Jahrhundert entstandenen christlichen Poesie, die auf dem Boden der unterdrückten heidnischen erblühte. Dazu gehört: das Wessobrunner Gebet, das seinen Namen nach dem Fundorte, dem Kloster Wessobrunn in Bayern, trägt, die Zeit vor der Schöpfung schildert und vermutlich den Anfang zu einer Schöpfungsgeschichte bildete und trotz einiger Ausdrücke, die an die Edda erinnern, doch ein durchaus christliches Gepräge hat; ferner Muspilli (Weltbrand), ein Gedicht, welches in christlicher Vorstellung, aber mit heidnischen Anschauungen untermischt, das Ende der Welt zum Gegenstände hat. Es fallen in diese Zeit auch die beiden, das Leben Jesu behandelnden Evangelienharmonieen: der um 850 der Sage nach von einem sächsischen Bauern, wahrscheinlich aber von einem Geistlichen in alt-sächsischer Sprache gedichtete Heliand und der um 870 in althochdeutscher Sprache und Reimversen verfaßte Krist des Weißenburger Mönchs Dtfried. Daran reiht sich das Ludwigslied, welches den Frankenkönig Ludwig Hl., Enkel Karls des Kahlen, und dessen Sieg über die Normannen bei Saucourt 881 feiert. Vor der Macht des Christentums mußte die heidnische Volkspoesie in Deutschland bald erlöschen, und im Eifer um die Befestigung christlicher Anschauung
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TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Roberts Roberts Anaklet_H. Rogers Heinrich_Vi Heinrich Karls Rhabanus_Maurus Ludwig_Hl. Ludwig Karls Karls